Backvermögen
Eigenschaft von Steinkohle, beim Erhitzen
zu erweichen und anschließend unter Ausdehnung einen gebackenen,
stückigen Koks zu bilden. Steinkohlen ohne Backvermögen
erweichen nicht und hinterlassen einen pulvrigen Verkokungsrückstand.
Ballastgehalt
Summe aus Wasser- und Aschegehalt in
der Kohle in Gew.-%.
Ballastkohle
Steinkohle mit einem Ballastgehalt über
20 %; sie wird vor allem als Kraftwerkskohle verwendet.
Bandförderung
kontinuierlich laufendes Fördermittel
zum Transport von Massenschüttgütern (siehe Gurtbandförderer)
Bauwürdigkeit
siehe Abbauwürdigkeit
Benzol
Kohlenwasserstoff (C6H6), der bei der
Entgasung von Kohle (Kohlenwertstoffgewinnung) und bei der Rohölverarbeitung
gewonnen wird. Benzol findet Verwendung als Rohstoff in der chemischen
Industrie und als Motorenbenzol zur Erhöhung der Klopffestigkeit
von Kraftstoffen.
Bergamt
übt als untere Landesbehörde
die Aufsicht über die bergbaulichen Aktivitäten aus.
Die Aufgabe umfaßt die Überwachung der Sicherheit und
die Einhaltung der Bestimmungen aus der Bergverordnung.
Bergbehörde
staatliche Sonderbehörde, unter
deren Aufsicht der Bergbau steht. Sie wird in Nordrhein-Westfalen
auf drei Ebenen tätig:
1. Oberste Landesbehörde (Landesregierung)
2. Landesoberbergamt (LOBA)
3. Bergamt.
Nach dem Bundesberggesetz ist die Bergbehörde ermächtigt,
Bergverordnungen und Ordnungsverfügungen zu erlassen. Mit
dem Betriebsplanverfahren erfolgt die Betriebsüberwachung.
Berge
bergmännischer Ausdruck für
das bei der Gewinnung mitanfallende Gestein oder für die
in der Aufbereitung anfallenden Anteile an Gestein. (siehe Waschberge)
Bergehalde
Aufschüttung von nicht verkaufsfähigen
Produkten (Berge und Abraum), die z.B.:
- im Streckenvortrieb
- beim Freilegen einer Lagerstätte
- bei der Aufbereitung eines Rohstoffes
anfallen. (siehe Landschaftbauwerke)
Bergschaden
Bei der Gewinnung von Mineralien werden
in der Erde Hohlräume geschaffen und das physikalische Gleichgewicht
des Gebirgskörpers beeinflußt. In diese künstlichen
Hohlräume - auch wenn sie verfüllt werden - drücken
sich die darüberliegenden Erdschichten. Diese Bewegungen
können sich bis zur Tagesoberfläche fortsetzen und zu
Bodensenkungen führen.Als Bergschaden wird die Beeinträchtigung
der Tagesoberfläche mit dort befindlichen Gebäuden oder
anderen baulichen Anlagen durch Absenkung oder Schiefstellung
infolge bergbaulicher Tätigkeit und der so am Grundstück
und seinem Zubehör entstandene Vermögensschaden bezeichnet.Der
Bergwerkseigentümer ist verpflichtet, für den Bergschaden
Entschädigung zu leisten. (siehe Allgemeines Berggesetz)
Bergverordnung
Verordnung der Bergbehörde zur
Gewährleistung der Sicherheit auf einem Bergwerk.
Bergwerk
umfaßt alle über- und untertägigen
Einrichtungen, die zum Aufsuchen, Gewinnen, Fördern und Aufbereiten
von mineralischen Rohstoffen dienen.- Aufbereitung- Schacht- Gewinnung-
Grubengebäude
Betriebsplanverfahren
im Bergbau angewandtes Verfahren zur
sicherheitlichen Betriebsüberwachung. Nach dem Bundesberggesetz
darf ein Bergbaubetrieb nur aufgrund eines vorher von der Bergbehörde
zugelassenen Betriebsplanes geführt und betrieben werden.
Über die Zulassung ist schriftlich und innerhalb eines Monats
zu entscheiden.
Biogas
unter Einfluß von Mikroorganismen
aus organischen Stoffen entstehendes Gas (Verfaulung). Die Ausgangsstoffe
können aus landwirtschaftlichen Abfällen, Klärschlamm
oder sonstigen organischen Abfallprodukten bestehen. Biogas setzt
sich zusammen aus rund:
65% Methan,
30% Kohlendioxid,
2% Stickstoff,
2% Wasserstoff
und einem geringen Anteil Schwefelwasserstoff.
Der Heizwert beträgt etwa 21 000 bis 25 000 kJ/m3 (3 000
bis 6 000 kcal/m3).Bei einem mikrobiellen Abbau einer Abfalldeponie
(Gras, Laub, Klärschlamm usw.) werden aus 1 t Müll etwa
300 bis 400 m³ Gas erzeugt.
Bitumen
Sammelbegriff für natürliche
oder durch die Aufbereitung von Ölen erzeugte organische
Gemische, die überwiegend aus Kohlenwasserstoffen oder Sauerstoffverbindungen
bestehen. Der Aggregatzustand ist halbfest bis hart. Bei Erhitzung
wird Bitumen langsam flüssig.Überwiegend wird Bitumen
zum Anmischen von Asphalten verwendet.
Bivalentes Kraftwerk
Kraftwerk, in dem alternativ zwei Primärenergieträger
eingesetzt werden können, wie Kohle oder schweres Heizöl
bzw. Gas oder schweres Heizöl.
Blasversatz
Versatzverfahren bei dem Nebengestein
(Berge) in den ausgekohlten Hohlraum mit Hilfe von Druckluft pneumatisch
eingebracht wird. Aufgrund der maschinellen Gewinnungseinrichtung
ist eine Mindeststrebhöhe von 1,9 Metern erforderlich.
Blockheizkraftwerk
Kraftwerk, bei dem der Generator für
die Stromerzeugung nicht von einer Turbine, sondern von stationären
Verbrennungsmotoren angetrieben und das Kühlwasser sowie
die Abgaswärme gleichzeitig zu Heizzwecken genutzt wird.
Durch diese Kraft-Wärme-Kopplung werden Nutzungsgrade von
über 80 % erreicht. Blockheizkraftwerke werden als kleinere
Einheiten errichtet.
Blockkraftwerk
Dampfkraftwerke, die aus einem oder
mehren Einzelblöcken bestehen. In der Regel ist jeder Block
eine geschlossene autarke Einheit.
Braunkohle
Kohle, die schwächer inkohlt (siehe
Inkohlungsgrad) ist als Steinkohle und deshalb weniger Kohlenstoff,
dafür aber mehr Sauerstoff und Wasserstoff enthält.
Der Heizwert deutscher Braunkohle, die zur Gruppe der Weichbraunkohle
gehört, liegt zwischen 6,49 und 13 MJ/kg (1 550 und 3 100
kcal/kg). Hartbraunkohle hat ein etwas höheres spezifisches
Gewicht und einen höheren Heizwert, dafür niedrigere
Gehalte an Wasser und flüchtigen Bestandteilen.
Braunkohlenkraftwerk
mit Braunkohle betriebenes Wärmekraftwerk.
Aufgrund der relativ niedrigen variablen Kosten (Brennstoffkosten)
werden die Braunkohlenkraftwerke in der Bundesrepublik Deutschland
vor allem im Grundlastbereich eingesetzt.
Brennstoffe
Unterscheidung in natürliche oder
durch Veredlungsprozesse gewonnene Stoffe zur Erzeugung von Wärmeenergie.
1) fossile Brennstoffe sind Kohle, Erdöl,
Erdgas, Torf
2) nicht fossile Brennstoffe sind Kernbrennstoffe
und Holz.
Brennwert (Ho)
angegeben in kJ/kg. Als oberer Heizwert
wird die freiwerdende Verbrennungswärme bei der vollkommenen
Verbrennung eines Brennstoffs bezeichnet. Im Gegensatz zum unteren
Heizwert (Hu), bei dem die Verdampfungswärme des im Brennstoff
vorhandenen und bei der Verbrennung gebildeten Wassers eingerechnet
wird.
Brikett
aus Feinkohle mit oder ohne Bindemittel
gepreßte Form, die vorwiegend im Hausbrand verwendet wird.
Bruchbau
wird das planmäßige Zubruchwerfen
der Dachschichten in Folge des Abbaus genannt. Durch die Volumenvergrößerung
des geschütteten Gesteins werden die durch den Abbau entstandenen
Hohlräume verfüllt und dem Hangenden ein neues Auflager
gegeben.
Bruchhohlraumverfüllung
Versatzverfahren bei dem in den ausgekohlten,
zu Bruch geworfenen Raum ein selbstabbindender Baustoff hydraulisch
eingepreßt wird. Verwendet werden Reststoffe der Aufbereitung,
Aschen und feingemahlene Berge.
Bruttostromverbrauch
im Vergleich zum Nettostromverbrauch
sind hier der Eigenverbrauch der Stromerzeugungsanlagen, der Pumpstromverbrauch
sowie Leitungsverluste enthalten.
Bundesberggesetz (BBergG) vom 13. August 1980
am 1. Januar 1982 aufgrund der Gesetzgebungskompetenz
des Bundes in Kraft getreten. Es verfolgt folgende Ziele:
- Neuabgrenzung des Geltungsbereiches des Bergrechts,
- Neuordnung und Bereinigung des Bergrechtsamtwesens durch ein Konzessionssystem mit Feldes-und Förderabgaben,
- Anpassung der Mittel zur Betriebsregelung und Überwachung Betriebsplanverfahren, verantwortliche Personen, Bergaufsicht (Bergverordnungen)
- Neugestaltung des Verhältnisses zu den Berufsgenossenschaften,
- Neuordnung des Bergschadensrechts,
- Aufhebung überholter bergrechtlicher Institutionen.
Bundesimmissionsschutzgesetz
am 1. April 1974 in Kraft getretenes
Gesetz zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch
Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen und
ähnliche Vorgänge. Es stellt das rechtliche Instrumentarium
für Immissionsschutzmaßnahmen des Bundes dar. Verordnungen
der Bundesregierung und Immissionsschutzgesetze der Länder
ergänzen und konkretisieren diese. Technische Einzelheiten,
aber auch die Festlegung der zulässigen Immissionen und die
Methoden zu deren Messung und Ermittlung sind weitgehend in Verwaltungsvorschriften
wie der Technischen Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA Luft)
oder der Technischen Anleitung gegen Lärm (TA Lärm)
geregelt.
Bunker
Sammelbehälter zur Lagerung von
Stoffen, beispielsweise von Energieträgern. Natürliche
Bunker sind Kavernen. Als Bunker werden aber auch Tanks und Grubenräume
im Bergbau unter Tage bezeichnet, in denen die gewonnene Förderung
gespeichert wird.