Fahren
1. jede Fortbewegung von Menschen unter Tage, z.B. auch zu Fuß, Grubenfahrt, Seilfahrt.
2. mit auffahren wird die Herstellung von Hohlräumen (Strecken) unter Tage bezeichnet.


Ferngas
Gas, das durch Rohrleitungen über größere Entfernungen transportiert wird. Um die Transportkosten zu vermindern, geht beim Erdgas die Entwicklung dahin, über große Entfernungen hochkaloriges Gas (high gas) zu transportieren und erst im Verbrauchsgebiet in niedrigkaloriges Gas (low gas) umzuwandeln.

Ferngasgesellschaft
Gesellschaft, die sich mit dem Ferntransport von Gas und dem Aufbau und Betrieb von entsprechenden Ferngasnetzen beschäftigt. Als erste Ferngasgesellschaft in Deutschland wurde 1926 die "Aktiengesellschaft für Kohleverwertung" gegründet, die zwei Jahre später in die Ruhrgas AG umgewandelt wurde. Sie betrieb den großräumigen Transport von Kokereigas (Stadtgas), zunächst im Ruhrraum, später auch darüber hinaus. Weitere Ferngasgesellschaften wurden im Saargebiet, dem Aachener Raum und in Salzgitter gegründet. Mit dem Vordringen von Kokereigas wurde das Stadtgas weitgehend verdrängt. Die Ferngasgesellschaften übernahmen zunehmend auch die Beschaffung und den Transport dieses Energieträgers. Zu den bereits bestehenden Rohrleitungen kam der Ausbau eines engmaschigen nationalen Pipelinenetzes und der Bau von großen, grenzüberschreitenden Rohrleitungssträngen zum Import des Erdgases.

Fernheizwerk
Heizkesselanlage, die über Rohrleitungen Warmwasser oder Dampf zur Beheizung von Gebäuden, Gebäudekomplexen oder ganzen Stadtteilen abgibt. (siehe Fernwärme)

Fernwärme
Wärme im Niedertemperaturbereich (bis etwa 200 °C), die von einem zentralen Wärmelieferanten über längere Strecken zum Verbraucher (Wohnung, Gewerbe, Industrie) transportiert wird. Als Wärmelieferant kann ein Heizwerk (nur Wärme liefernde Anlage) oder Heizkraftwerk dienen. Als Träger für den Transport der Wärme vom Erzeuger zum Verbraucher kann Wasser, Dampf oder Gas eingesetzt werden.


Fernwärmeschiene
Rohrleitungssysteme zur Versorgung von Stadtteilen oder größerer Regionen mit Fernwärme. Die Fernwärmeschiene wird von mehreren Heizwerken oder Heizkraftwerken verschiedener Standorte versorgt.


Fettkohle
siehe Steinkohlenarten


Filterselbstretter
Atemschutzgerät, das in der Lage ist, giftiges Kohlenmonoxid (CO) mit Hilfe eines Katalysators zu Kohlendioxid (CO2) umzuwandeln. Einen Filterselbstretter hat jeder im Steinkohlenbergbau unter Tage mit sich zu tragen. Die Gebrauchsdauer beträgt 1 bis 2 Stunden.

Flammkohle
siehe Steinkohlenarten.

Flammpunkt
niedrigste Temperatur, bei der Flüssigkeiten durch Verdunstung ein entflammbares Gasgemisch bilden. Der Flammpunkt kennzeichnet die Feuergefährlichkeit brennbarer Flüssigkeiten.


Flüchtige Bestandteile
unter Luftabschluß beim Erhitzen fester Brennstoffe gasförmig entweichende Zersetzungsprodukte aus der Brennstoffsubstanz. Der Gehalt an Flüchtigen Bestandteilen dient zur Kennzeichnung u.a. der Steinkohlenarten.


Fördermaschine
maschinelle Einrichtung mit der die Fördereinrichtungen in einem Schacht bewegt werden. Eine Fördermaschine besteht aus Antrieb und Treibmittel, über den das Förderseil läuft und bewegt wird. Entsprechend der Funktion sind Förderkörbe (mehretagige Fahrstühle) zum überwiegenden Teil für den Material- und Personentransport oder Fördergefäße für Schüttgüter im Schacht eingesetzt. (siehe Schacht)

Förderung
1. Im engeren bergmännischen Sprachgebrauch: Transport der gewonnenen Mineralien und des mineral-unhaltigen Gesteins.
2. Im allgemeinen Sprachgebrauch: Menge des in einem bestimmten Zeitraum gewonnenen und nach über Tage geförderten Minerals. Im deutschen Steinkohlenbergbau unterscheidet man folgende Begriffe:
- Die "Rohkohlenförderung" (Bruttoförderung) umfaßt die Kohle einschließlich dem mitgewonnenem Gestein. Sie ist Bemessungs- und Planungsgröße für die maschinentechnische Gestaltung des Bergwerksbetriebs.
- Die "t=t-Förderung" (Nettoförderung) ergibt sich aus der Rohkohlenförderung nach Abzug der durch
Aufbereitung ausgesonderten Berge. Beim internationalen Vergleich von Förderzahlen wird diese Zahl verwendet.
- Die "verwertbare Förderung" (v.F.) errechnet sich aus der t=t-Förderung unter Berücksichtigung der Ballastgehalte (Wasser- und Aschegehalte) der Steinkohle.Die Förderung des deutschen Steinkohlenbergbaus wird im allgemeinen in t v.F. angegeben. Sie beträgt etwas mehr als 90 % der t = t-Förderung und etwa 55 % der Rohkohlenförderung.