Garungsdauer
Verweildauer der Steinkohle im Koksofen bis zum Ausdrücken des fertigen Kokses. Sie beträgt für Hochofenkoks etwa 20 bis 23 h, bei Herstellung von Gießereikoks etwa 30 bis 33 h. (siehe Koksqualität)

Gasabsaugung
Verfahren zum Absaugen von Grubengas aus dem Hangenden und Liegenden des in Abbau stehenden Flözes mittels Bohrlöchern unterschiedlicher Länge, die über Gassammelleitungen mit einem Unterdruck erzeugenden Gebläse verbunden sind. Das abgesaugte Gas-Luft-Gemisch wird in der Regel auf den Steinkohlenbergwerken als Energieträger verwendet.

Gasausbringen
Gasmenge, die bei der Verkokung pro Menge Einsatzkohle gewonnen wird.


Gasbenzin
flüssiger Bestandteil des Erdgases.


Gas-Dampfturbinenprozeß
kombinierter Prozeß zur Erzeugung von elektrischem Strom, bei dem eine Gas- und eine Dampfturbine miteinander verkoppelt sind. Der Dampfturbinenprozeß arbeitet mit einer maximalen Temperatur von etwa 540 °C wesentlich unterhalb der Verbrennungstemperatur (rund 1600 °C) des Brennstoffs, was zu einem hohen Verlust an nutzbarer Energie führt. Koppelt man diesen Prozeß aber mit einer Gasturbine, deren Eingangstemperatur etwa 900 °C beträgt, wird dieser Verlust verringert und damit ein höherer Wirkungsgrad erreicht.



Gasturbine
Maschine, in der die Energie heißer Gase zur Erzeugung mechanischer Arbeit genutzt wird. Gasturbinen können in geschlossenem oder offenem Prozeß betrieben werden. Beim geschlossenen Gasturbinenprozeß wird in einem Kreislauf heißes Gas (beispielsweise Helium) durch eine Turbine geleitet, danach in einem Brennraum wieder erhitzt und der Turbine erneut zugeführt. Grundsätzlich ähnelt dieser Prozeß dem Dampfturbinenprozeß. Ein wesentlicher Unterschied besteht jedoch darin, daß das Gas nicht kondensiert und somit seine Volumenänderung wesentlich geringer ist als beim Dampfturbinenprozeß. Bei Gasturbinen im offenen Prozeß werden heiße Verbrennungsgase (zum Beispiel aus Heizöl oder Erdgas) nach der Nutzung in einer Turbine als Abgas an die Umgebung abgegeben. Lastbereiche.



Gasturbinenkraftwerk
Kraftwerk mit Gasturbine. Gasturbinenkraftwerke werden wegen der sehr kurzen An- und Abfahrzeiten besonders als Spitzenlastkraftwerke eingesetzt. Neben reinen Gasturbinenkraftwerken gibt es auch Kombi-Kraftwerke, bei denen der Gasturbinenprozeß mit einem Dampfturbinenprozeß gekoppelt ist. (siehe Gas-Dampfturbinenprozeß)



Gegendruckanlage
Dampfkraftwerk, bei dem der Druck am kalten Ende der Turbine über 1 bar liegt. Bei Gegendruckanlagen wird nur ein Teil des Arbeitsvermögens des Dampfes zur Stromerzeugung genutzt, der Rest dient als Wärme zu Heizzwecken. Industriekraftwerke sind meist als Gegendruckanlagen gebaut, da hier neben Strom gleichzeitig auch Prozeßdampf benötigt wird oder Fernwärme ausgekoppelt wird..

Generator
bei der Stromerzeugung: Umformung von mechanischer in elektrische Energie. Ein als Elektromagnet ausgebildeter Läufer bzw. Rotor wird durch eine Turbine oder Motor in Drehung versetzt. Sein mitdrehendes Magnetfeld induziert im Ständer (Stator) Wechselstrom. Die Leistung des Generators ist die Bruttoleistung des Kraftwerksblocks. Nach Abzug des Eigenbedarfs der Kraftwerksanlage, 5 - 10 %, wird die Nettoleistung ans Stromnetz abgegeben.


Generatoranthrazit
Anthrazit, der wegen seines geringen Aschegehaltes (unter 3 % Asche) zur
Erzeugung von Generatorgas besonders geeignet ist.

Generatorgas
in der Zeit von etwa 1920 bis 1950 erzeugtes Schwachgas mit je nach Ausgangsbrennstoff und Erzeugungsverfahren unterschiedlichen Anteilen von CO, H2 und N2 sowie kleineren Anteilen von CO2 und CH4. Da zur Herstellung hauptsächlich Luft als Vergasungsmittel eingesetzt wurde, enthielt das Generatorgas einen hohen Stickstoffanteil und wurde deshalb fast ausschießlich als Brennstoff verwendet. Der Brennwert beträgt etwa 4 600 bis 12 500 kJ/m3.

geothermische Energie
Wärmeenergie im Erdinnern. Die Temperatur nimmt in der Erdkruste zum Erdinnern hin zu, im Durchschnitt der Kontinente je 33 Meter um 1 °C (geothermische Tiefenstufe). Das Aufdringen geschmolzener Gesteinsmassen aus dem Erdinnern oder das Aufsteigen von Tiefenwässern hat an einigen Stellen jedoch zu geothermischen Anomalien geführt, so daß dort hohe Temperaturen auch in geringerer Tiefe oder gar an der Erdoberfläche auftreten. Zur Stromerzeugung werden vorwiegend Heißdampfquellen und Heißwasserquellen genutzt.Neben der Erzeugung von Elektrizität wird geothermische Energie zur Heizwärmeversorgung eingesetzt. Hierfür eignen sich insbesondere Heiß- und Warmwasserquellen, bei denen aufgrund des niedrigen Temperaturniveaus eine Stromerzeugung unrentabel wäre.Die Nutzbarmachung heißer Trockengesteine ("hot-dry-rocks") befindet sich noch im Versuchsstadium. Da bei trockenen geothermischen Lagerstätten kein natürliches Wärmetransportmedium vorhanden ist, muß ein künstliches Wasserzirkulationssystem geschaffen werden. Die Erdwärme-Karte der Bundesrepublik Deutschland zeigt, daß hier nur wenige Gebiete für die Nutzung der geothermischen Energie infrage kommen.



geothermische Tiefenstufe
siehe geothermische Energie.


Gewerkschaft
1.Vereinigung von Arbeitnehmern zur Durchsetzung sozialer und wirtschaftlicher Interessen.
2.Unternehmensform im Bergbau (bergrechtliche Gewerkschaft). Das Unternehmenskapital ist in maximal 10 000 Kuxe eingeteilt, die ein quotenmäßiges Anteilsrecht verbriefen. Die Anteilseigner (Gewerken) sind entsprechend ihrer Anzahl am Gewinn (Ausbeute) beteiligt. Bei Verlusten müssen sie eine Zubuße leisten.


Gichtgas
Gas mit einem Heizwert von etwa 3,35 bis 3,75 MJ/m³, das beim Hochofenprozeß (Hochofen) anfällt. Gichtgas setzt sich zu mehr als 60% aus N2 und zu rund 30% aus CO zusammen. Es wird sowohl für den Hochofeneigenverbrauch (Gebläse und Winderhitzer) als auch außerhalb des Hochofenbetriebes
(Wärmeöfen-/Koksöfenunterfeuerung) eingesetzt.


Gießereikoks
Steinkohlenkoks, der in Gießereien verwendet wird und sich durch einen bestimmten Körnungsaufbau (Körnung), hohe Festigkeit und geringen Anteil an Ballaststoffen auszeichnet. Diese Eigenschaften werden durch sorgfältige Auswahl der Einsatzkohle (niedriger Asche- und Schwefelgehalt, bestimmter Gehalt an Flüchtigen Bestandteilen) sowie durch lange Garungsdauer bei niedrigen Temperaturen erreicht.


Gleichstrom
elektrischer Strom, der im Gegensatz zum Wechselstrom immer nur in einer Richtung fließt. Die Stromversorgung, die ursprünglich vollständig mit Gleichstrom erfolgte, ist heute weitgehend auf Wechselstrom umgestellt, weil unter anderem die Übertragungsverluste beim Wechselstrom wesentlich geringer sind. Die Anwendung von Gleichstrom ist heute auf bestimmte Verwendungszwecke beschränkt (Elektrolyse, Straßenbahnen).


Grube
1.Kurzbeschreibung für Grubengebäude
2.veralterter Begriff für ein Bergwerk.


Grubengas
vorwiegend im Steinkohlenbergbau beim Abbau von Kohlenflözen freigesetztes Methan (CH4).Ein Teil des Gases kann mittels Gasabsauganlagen gesammelt und einer energetischen Nutzung zugeführt werden.Zusätzlich wird durch die Bewetterung der Grubenbaue der Methangehalt unter 1 % gehalten, so daß keine explosionsfähigen Gemische (bergmännisch: schlagende Wetter) entstehen können, die 4 bis 15 % CH4 enthalten.


Grubenfahrt
bergmännischer Ausdruck für den Aufenthalt in einem Bergwerk unter Tage zum Arbeiten, Kontrollieren oder Besichtigen durch Betriebsangehörige oder werksfremde Personen. (siehe Fahren)

Grubenfeld
eine an der Tagesoberfläche begrenzte Fläche unterhalb der ein Bergbauberechtigter Abbau betreiben darf.




Grubengebäude
umfaßt die Gesamtheit aller untertägig, bergmännisch erstellten Hohlräume eines Bergwerkes.Dazu zählen:- Strecken- Schächte- Bunker- Sohlen

Grubenwarte
zentrale Steuerwarte aus der alle sicherheitstechnischen und prozeßrelevanten Funktionen eines Bergwerkes überwacht, kontrolliert und reguliert werden. Sie befindet sich an einer zentralen Stelle im Übertagebetrieb und ist mit Prozeßrechnern ausgestattet, die alle eingehenden Daten verarbeiten, archivieren und darstellen.


Grubenwasser
zufließendes Wasser im Grubengebäude, das ständig reguliert und abgepumpt werden muß. Das im Ruhrbergbau unter Tage zulaufende Wasser ist kein Trink- oder Grundwasser, sondern thermales Tiefenwasser.


Grundlast
siehe Lastbereiche


Gurtbandförderer
Fördermittel, auf dem das Fördergut kontinuierlich fortbewegt wird. Als Zugmittel dienen ein bis zwei Meter breite Polyanidkunststoffe, die entweder mit Geweben oder Stahlseileinlagen verstärkt sind. Dieser unendliche, gespannte Gurt wird durch Antriebstrommeln bewegt und in Traggerüsten auf Rollen zwangsgeführt. Gurtbandförderer können auch zur Fahrung für Betriebsangehörige freigegeben sein.


GVSt
Gesamtverband des deutschen Steinkohlenbergbaus, Essen.