Halde
bergmännische Bezeichnung für Bestände bergmännisch gewonnener Erzeugnisse wie Erz, Kohle, Koks, Berge, die im Freien gelagert werden und in der Regel nicht für den sofortigen Verbrauch oder Verkauf vorgesehen sind. (siehe Bergehalde)

Hangendes
bergmännische Bezeichnung für die über dem Flöz abgelagerten Gebirgsschichten. (siehe Liegendes)

Hausbrand
Anteil der Primärenergieträger, die in Einzelfeuerstätten in Haushalten und kleineren Industriebetrieben eingesetzt werden.



Heizkraftwerk
siehe Dampfkraftwerk.

Heizwerk
größere Feuerungsanlage, die ausschließlich der Erzeugung von Wärme für Heizzwecke dient. Heizkraftwerk. (siehe Fernwärme.)


Heizwert
Wärmemenge, die bei der Verbrennung von Brennstoffen technische verwertet werden kann.


Hobel
siehe Kohlenhobel



Hochofen
10 bis 30 Meter hoher Ofen zur Herstellung von Roheisen (Schaubild). Der Hochofen wird von oben mit Eisenerz, Koks und Zuschlagstoffen laufend beschickt. Im Gegenstrom wird von unten Verbrennungsluft eingeblasen. In Abständen von 3 bis 6 Stunden wird das flüssige Roheisen abgezogen ("abgestochen") und der weiteren Verarbeitung (zu Rohstahl) zugeführt. Der zugegebene Hochofenkoks (bzw. das während des Prozesses entstehende Kohlenmonoxid, CO) dient als Reduktionsmittel und als Energieträger. Darüber hinaus hat er die Aufgabe, im Hochofen ein Stützgerüst zu bilden. Deshalb wird beim Hochofenkoks besonderer Wert auf Stückigkeit (Korngrößen) und hohe Festigkeit gelegt. Ein Teil des Kokses kann durch Heizöl oder Gas, das unten in den Hochofen eingedüst wird, ersetzt werden. Der spezifische Koksverbrauch im Hochofen lag 1980 in der Bundesrepublik Deutschland bei 515 kg/t Roheisen. Der spezifische Verbrauch von Heizöl betrug 23 kg/t Roheisen. 1994 betrug der Koksverbrauch bei 379 kg/t Roheisen bei einem spezifischen Verbrauch von Heizöl von 45 kg/t Roheisen.



Hochofenkoks
Koks, der im Hochofen zur Erschmelzung von Eisenerz verwendet wird. Beim Hochofenkoks wird besonderer Wert auf Stückigkeit (Korngrößen) und hohe Festigkeit gelegt.


Hochspannung
elektrischer Spannungsbereich von 50 bis 150 kV. (siehe Spannung)


Horizontalkammerofen
Ofen zur Verkokung von Steinkohle, zur Herstellung eines qualitativ hochwertigen Hochofen- oder Gießereikokses. Der Horizontalkammerofen ist aufgrund günstiger Wärmenutzung und geringem Bedienungsaufwand sowie der langen Haltbarkeit bei großen Leistungen der wirtschaftlichste Koksofen. Seine wesentlichen Bauelemente sind die senkrechten Heizwände mit den dazwischen liegenden Ofenkammern und die unter den Kammern angeordneten Wärmetauscher. Die Kammern sind sehr schmal (0,4 bis 0,5 Meter Breite) und langgestreckt (12 bis 17 Meter Länge) und haben eine Höhe von 12 bis 17 Meter. Die Kokskohle wird über Füllwagen von oben in die Kammer gegeben und der Koks nach der Garungsdauer mit einer Druckstange seitlich aus der Kammer gestoßen. Mehrere Koksöfen (bis zu 80) werden zu einer Koksofenbatterie zusammengefaßt. (siehe Kokerei, Garungsdauer)


Hüttenvertrag
Vertrag, der im Jahre 1969 für 20 Jahre zwischen der Ruhrkohle AG und denjenigen deutschen Stahlunternehmen abgeschlossen wurde, die ihr Bergbauvermögen in die Ruhrkohle AG eingebracht hatten. Der Vertrag verpflichtet die Ruhrkohle AG zur Lieferung derjenigen Mengen an Festbrennstoffen, die die Hütten zur Deckung ihres jeweiligen Bedarfs benötigen (Bedarfsdeckungsvertrag). Die Hütten sind verpflichtet, ihren Gesamtbedarf an festen Brennstoffen für Betriebe innerhalb des Gemeinsamen Marktes bei der Ruhrkohle AG zu decken. Die Lieferungen erfolgen grundsätzlich zu Listenpreisen der Ruhrkohle AG. Sollten die Listenpreise auch unter Berücksichtigung staatlicher Anpassungsbeihilfen die Wettbewerbsgleichheit der Hütten mit ihren maßgeblichen Konkurrenten in der Montanunion nicht sicherstellen, ist über einen Anpassungspreis zu verhandeln.

Hydrierende Vergasung
Umwandlung fester Brennstoffe in Methan (CH4) durch direkte Anlagerung von Wasserstoff (H2) an Kohlenstoff.Bei dieser Reaktion wird eine Wärmemenge von 87,5 kJ/mol frei. Bei der hydrierenden Vergasung von Kohle wird diese unter hohem Druck mit Wasserstoff zur Reaktion gebracht. Wegen der geringen Umsatzgeschwindigkeit können in vertretbarem Zeitraum nur etwa 50% der eingesetzten Kohle umgesetzt werden, so daß noch ein Restkoks verbleibt. Dieser kann durch eine Wasserdampfvergasung dann schließlich vollständig umgesetzt werden. Das dabei erzeugte Produktgas kann im Prozeß selbst zur Herstellung des notwendigen Wasserstoffs wieder verwendet werden. Vorteil der hydrierenden Vergasung ist der hohe Methananteil des erzeugten Gases. (siehe Kohlevergasung)



Hydrierung
chemische Umwandlung durch Anlagerung von Wasserstoff. Da Wasserstoff sehr träge reagiert, werden zur Beschleunigung der Reaktion Katalysatoren eingesetzt. Anwendung findet die Hydrierung u. a. bei der Öl- und Gasverarbeitung sowie bei der Kohlenvergasung und Kohlenverflüssigung. (siehe Cracken)