Katalysator
Stoff, der eine chemische Reaktion beeinflußt
(beschleunigt, verlangsamt, in eine bestimmte Richtung lenkt),
ohne sich dabei selbst zu verändern. Stoffumwandlungen unter
Mitwirkung von Katalysatoren werden als Katalyse bezeichnet. Anwendung
beispielsweise bei der Hydrierung.
Kessel
siehe Dampfkessel
Kesselwirkungsgrad
Verhältnis von Nutzwärme zu
aufgewendeter Energie. Die Nutzwärme entspricht der am Austritt
des Kessels mit dem Dampf abgeführten Wärme, während
die aufgewendete Energie sich aus der Brennstoffwärme und
der Fremdwärmezufuhr (beispielsweise für Luftvorwärmung)
zusammensetzt. Der Kesselwirkungsgrad liegt bei Vollast zwischen
80 und 90 %, teilweise auch darüber. Bei Teillastbetrieb
verschlechtert sich der Kesselwirkungsgrad.
Kettenkratzerförderer
massives und robustes Fördermittel,
bei dem das Fördergut in einer Stahlrinne durch Stege (Mitnehmer)
bewegt wird. Die Mitnehmer sind an einer oder mehreren endlosen
Ketten befestigt. Diese werden mittels Kettensternen angetrieben.
Haupteinsatz ist in der Gewinnung. (siehe Streb)
Klassierung
Trennen eines Feststoffgemisches nach
Korngrößen in verschiedene Kornklassen.
Kohle
Pflanzenüberreste, die sich über
mehrere Millionen Jahre unter Luftabschluß stofflich umgewandelt
haben (Inkohlungsgrad). Dabei hat eine relative Anreicherung des
Kohlenstoffs stattgefunden. Die wirtschaftlich gewinnbaren Vorräte
der Welt betragen rund 8437 Mrd. t SKE, davon die wirtschaftlich
gewinnbaren Kohlenreserven rund 786 Mrd. t SKE.Kohle deckt zur
Zeit mit 3,1 Mrd. t SKE 30 % des Weltenergiebedarfs. Rund zwei
Drittel werden durch Erdöl und Erdgas gedeckt. An den gesamten
geologischen Vorräten fossiler Brennstoffe macht die Kohle
jedoch 80 % aus, Erdöl und Erdgas nur 20 %. Demnach besteht
ein krasses Mißverhältnis zwischen Nutzungs- und Reservenstruktur.
(siehe Braunkohle, Steinkohlenarten)
Kohlenhobel
ein zwangsgeführtes Gewinnungsgerät
das am Flöz entlanggezogen wird und mit Meißeln die
Kohle aus dem Flöz herausschneidet. Als Widerlager und Zwangsführung
dient der Kettenkratzerförderer. Der Hobelkörper wird
von einer Kette in beide Richtungen bis zum Strebende gezogen.
Entsprechend der Kohlenhärte und der geologischen Verhältnisse
werden unterschiedliche Bauweisen eingesetzt, wie Gleit-, Reißhaken-,
Kompakt- oder Gleitschwerthobel.
Kohleverflüssigung
zur Erzeugung flüssiger Produkte
(Benzin bis Schweröl) aus Kohle sind zwei Verfahrensewege
möglich:- Direkte Hydrierung der Kohle.- Vergasung (Kohlevergasung)
mit anschließender Hydrierung des Synthesegases.Beide Verfahrenswege
wurden in Deutschland bis 1945 großtechnisch zur Kohlenhydrierung
angewandt. Die noch bis 1962 laufenden Anlagen im Ruhrgebiet dienten
nach 1945 der Erdölverarbeitung. Zur Zeit wird die Kohleverflüssigung
großtechnisch ausschließlich in Südafrika betrieben.Es
wird allgemein erwartet, daß der Kohlenverflüssigung
angesichts der langfristigen Verknappungstendenzen bei Öl
und Gas und den damit verbundenen preislichen Folgen wieder wachsende
Bedeutung zukommen wird.
Kohlevergasung
Umwandlung von Kohle in Gas mit Vergasungsmitteln
wie Sauerstoff, Wasserdampf und Wasserstoff. Die Kohlenvergasung
wurde in Deutschland großtechnisch durchgeführt, verlor
aber aus wirtschaftlichen Gründen mit dem Vordringen von
Erdöl und Erdgas an Bedeutung. In jüngster Zeit wird
ihr jedoch wieder zunehmendes Interesse entgegengebracht.
Kohlenwasserstoffe
Verbindungen, die ausschließlich
aus Kohlenstoff (C) und Wasserstoff (H) bestehen. Je nach Anordnung
der Atome spricht man von Ketten- und Ring-Kohlenwasserstoffen
sowie Einfach-, Doppel- und Dreifachbindungen. Das Verhältnis
der Elemente C zu H (C/H-Verhältnis) ist für jeden Brennstoff
charakteristisch. Mit steigendem Wasserstoffgehalt, das heißt
mit sinkendem Kohlenstoffgehalt, steigt der Heizwert.(Beispiel:
siehe Tabelle)
Kohlenwertstoffe
bei der Verkokung von Steinkohle neben
Koks und Gas anfallende Stoffe wie Teer, Benzol und Ammoniak.
Der Anteil der Kohlenwertstoffe ist abhängig von der Art
der eingesetzten Kohle und der Art der Verkokung. Bezogen auf
eine Tonne Einsatzkohle fallen Kohlenwertstoffe, in folgenden
Größenordnungen an:
40 kg Teer
10 kg Benzol
3 kg Ammoniak
Kohleöl
siehe Kohleverflüssigung.
Kohlepfennig
Ausgleichsfonds zur Sicherung des Steinkohleneinsatzes
in Kraftwerken.
Kokerei
Anlage zur Umwandlung von Kohle in Koks.
Eine Kokerei besteht insbesondere aus Koksofenbatterien, der Kokssieberei
und Anlagen zur Gewinnung von Kohlenwertstoffen.Bei Schüttbetriebanlagen
wird die Kohle von einem Kohlenturm in Füllwagen abgezogen.
Im Füllwagen wird die automatisch abgewogene Kokskohle über
die Ofenkammer gefahren und in die Kammern abgelassen. Der Schüttbetrieb
ist das heute gebräuchliche Verfahren. Nach der Verkokung
wird der rd. 1 000° C heiße Koks mit der Koksausdrückmaschine
aus der Kammer in den Löschwagen gestoßen, unter den
Löschturm gefahren und dort gelöscht. Abschließend
wird in der Sieberei auf die von den Verbrauchern benötigten
Kornfraktionen (Klassierung) abgesiebt. (siehe Horizontalkammerofen)
Kokereigas
bei der Verkokung anfallendes Gasgemisch
aus etwa
55 % Wasserstoff,
25 % Methan,
10 % Stickstoff und
5 % Kohlenmonoxid.
Je nach Kohlenart und Entgasungsgrad
schwankt der Heizwert zwischen 15,5 und 18,9 MJ/m³ (3 700
bis 4 500 kcal/m³). Kokereigas wird teilweise als Unterfeuerungsgas
zur Beheizung der Koksöfen verwendet. Der überwiegende
Teil wird als Heizgas in ein Ferngasnetz abgegeben.
Kokskohle
Steinkohle, die sich zur Herstellung
von Koks besonders eignet (Verkokung). Wesentliche Voraussetzung
ist das Backvermögen, das vor allem durch den Swelling Index
angegeben wird. Eine gute Kokskohle hat 20 bis 26 % Flüchtige
Bestandteile.
Kokskohlenbeihilfe
Zuschüsse zur Förderung und
Absatz von inländischer Kokskohle und Koks an Unternehmen.
Die Zahlung solcher Beihilfen ist durch Entscheidungen der Kommission
der Europäischen Gemeinschaft seit 1967 ermöglicht worden.
Koksqualität
je nach Verwendungszweck werden an Koks
bestimmte Anforderungen, insbesondere hinsichtlich Korngröße,
Festigkeit, Abrieb, Wassergehalt, Aschegehalt und Schwefelgehalt
gestellt. Das gilt vor allem für Hochofenkoks und Gießereikoks.
Bei der Erzeugung von Koks ist die resultierende Koksqualität
durch eine zweckmäßige Auswahl von Kokskohle und Verkokungsbedingungen
im begrenztem Umfang zu beeinflussen.
Kokstrockenkühlung
nach der Verkokung muß der Koks
von rd. 1 000°C auf die Umgebungstemperatur abgekühlt
werden. Auf der weltweit modernsten Kokerei Kaiserstuhl der Ruhrkohle
AG erfolgt dies im geschlossenen System mit einem nicht brennbaren
(inerten) Gas, das anschließend einer energetischen Nutzung
zur Stromerzeugung zugeführt wird.
Kombikraftwerke
Kombination von zwei Kraftwerkstypen.
Kondensationskraftwerk
Wärmekraftwerk zur ausschließlichen
Erzeugung von Strom. Hingegen wird beim Gegendruckkraftwerk nur
ein Teil der Dampfenergie zur Stromerzeugung, der Rest als Wärme
genutzt Kraft-Wärme-Kopplung, Gegendruckanlage, Dampfturbine.
Korngröße
Steinkohle und Koks werden durch Absieben
in handelsübliche Kornklassen sortiert, die je nach Verkaufsgesellschaft
geringe Unterschiede aufweisen.
Sorte | Korngröße (mm) |
Kohlenstücke > 8Knabbeln | 150 bis 80 |
Nuß 1 | 80 bis 50 |
Nuß 2 | 50 bis 30 |
Nuß 3 | 30 bis 20 |
Nuß 4 | 20 bis 10 |
Nuß 5 | um 10 |
Feinkohle | 10(6) bis 0 |
- | - |
Koks | |
Hochofenkoks 1 | > 80 |
Hochofenkoks 2 | > 60 |
Hochofenkoks 3 | > 40 |
Brechkoks 1 | 80 bis 60 |
Brechkoks 2 | 60 bis 40 |
Brechkoks 3 | 40 bis 20 |
Brechkoks 4 | 20 bis 10 |
Brechkoks 5 | 10 bis 6 |
Koksgrus | 10(6) bis 0 |
Kraft-Wärme-Kopplung
kombinierte Erzeugung von Strom und
nutzbarer Wärme in einem Kraftwerk; Nutzung der Wärmeabgabe
für industrielle Prozesse oder für Heizzwecke. Dabei
wird insgesamt ein höherer thermischer Wirkungsgrad als bei
der ausschließlichen Stromerzeugung erreicht. Die Nutzung
der Vorteile der Kraft-Wärme-Kopplung ist jedoch nur bei
hoher räumlicher Konzentration des Wärmebedarfs und
geringer Entfernung von der Erzeugungsstätte möglich,
da beim Wärmetransport hohe Verluste auftreten.
Kraftwerksblock
siehe Blockkraftwerk.
Kraftwerkskohle
Kohle, die in Kraftwerken zur Wärmegewinnung
verbrannt wird. Wichtigstes Qualitätsmerkmal einer Kraftwerkskohle
ist der Heizwert. Von Bedeutung ist ferner der Gehalt an Asche
und Wasser (Ballastkohle) sowie an Schwefel. Je nach Art der Feuerung
werden auch besondere Anforderungen an die Korngröße,
die Mahlbarkeit und das Ascheschmelzverhalten gestellt.
Kühlverfahren von Kraftwerken
bei der Stromerzeugung in Wärmekraftwerken
kann die Wärmeenergie nicht vollständig in elektrische
Energie umgewandelt werden. Ein Teil der Wärme wird durch
ein Kühlmittel (meist Wasser) an die Umgebung abgeführt.
Wegen ihres geringeren thermischen Wirkungsgrades sind die Abwärmemengen
von Kernkraftwerken größer als bei konventionellen
Wärmekraftwerken. Grundsätzlich unterscheidet man
folgende Kühlverfahren:
1. Kühlung mit Naßkühltürmen
Ein Teil der Abwärme wird in Form
von Verdunstungswärme an die Kühlluft abgegeben. Das
im Kraftwerks erwärmte Wasser des Kühlkreislaufs wird
im Kühlturm verteilt und entweder zerstäubt oder über
große Oberflächen geleitet, so daß eine Verdunstung
eintritt. Der erforderliche Luftdurchsatz wird entweder durchNaturzug in hohen Kaminen oder durch den Einbau von Ventilatoren
(Zwangsbelüftung) erzeugt.
2. Kühlung mit Trockenkühltürmen
Die Nachteile von Naßkühltürmen,
nämlich Wasserverbrauch und Dampfbildung, können durch
trockene Kühlverfahren vermieden werden. Dabei strömt
das Kühlwasser durch luftgekühlte Rippenrohre. Das Wasser
kommt hier also nicht in direkten Kontakt mit der Luft. Ein Nachteil
gegenüber der Naßkühlung ist jedoch, daß
bei gleicher Leistung die etwa 4fache Luftmenge benötigt
wird. Aus diesem Grund müssen die Ausmaße der Trockenkühltürme
wesentlich größer als die Ausmaße der Naßkühltürme
sein. Durch Zwangsbelüftung kann die Größe der
Trockenkühltürme reduziert werden.
3. Frischwasserkühlung (Durchlaufkühlung)
Der Wärmeentzug erfolgt direkt
durch Flußwasser. Lagerstätte natürliche Ablagerung
oder Konzentrationen von nutzbaren Stoffen (Mineralien oder Primärenergieträgern).
Es wird unterschieden in Flöz, Gang oder Lager im Nebengestein.