Sandstein
Sedimentgestein das überwiegend Quarz und nur geringe Anteile an Tonerdemineralien enthält.
Schacht
senkrechte Röhre (Grubenbau) mit
dem eine Lagerstätte von der Tagesoberfläche aus erschlossen
ist. Nach dem Verwendungszweck wird unterschieden in Wetter-,
Förder-, Seilfahrt- und Materialschacht.
Schachtanlage
Teil eines Bergwerkes, das in Folge
seiner Größe in mehrere - nicht autake - Schachtanlagen
aufgeteilt ist.
Schaufelradbagger
Gewinnungsgerät imTagebau. Der
Bagger arbeitet vor Kopf und ist meist mit einem Raupenfahrwerk
ausgestattet. Der derzeit größte Bagger hat eine Kapazität
von 240 000 m3/d und wird im Braunkohlenbergbau in der Bundesrepublik
Deutschland eingesetzt.
Schicht
1.Tagesarbeitszeit auf einem Bergwerk.
Für den Untertagearbeiter beträgt diese acht Stunden
(8 h). Sie beginnt mit der Seilfahrt und endet mit der Ausfahrt
nach über Tage. Eine Ausnahmeregelung gilt für Arbeitspunkte
u.T., an denen eine Temperatur von mehr als 28o C gemessen wird.
Dort ist die Arbeitszeit um eine Stunde reduziert.
2.Kurzform für unterschiedliche
Gesteinsschichten, in der Regel im Nebengestein.
Schichtleistung
in Relation gesetzt wird das Arbeitsergebnis
in Tonnen verwertbare Förderung (tvF) und der Arbeitsaufwand,
bemessen in Arbeiter (Mann) pro Arbeitstag (Schicht).
Schieferton
Sedimentgestein das den größten
Anteil am Schichtaufbau des Karbongebirges aufweist. (siehe Nebengestein)
Schießarbeit
bergmännische Bezeichnung für
Sprengarbeiten u.T.. Dabei verwendet man im deutschen Steinkohlenbergbau
ein Sprengstoff, der durch Zusätze in seiner Detonationswirkung
stark gemindert ist. Schießarbeiten werden heute nur noch
durchgeführt, wenn maschinelle Einrichtungen zur gleichen
Arbeit nicht in der Lage sind, z.B. bei sehr harten Gesteinsschichten.
Schildausbau
hydraulisch verstellbares Stütz-
und Schutzgerät auf Gleitkufen, dessen oberer Teil schildartig
geschlossen ist und das Hangende stützt. So kann der Arbeitsraum
des Bergmannes in der Gewinnung (Streb) sowohl nach oben als auch
nach hinten völlig gegen Stein- und Kohlenfall abgeschirmt
werden. Zum Bewegen der Schilde wird der Strebförderer als
Widerlager genutzt. Ein Schild ist 1,5 Meter breit und kann in
der Höhe von eins - vier Metern, je nach Schildtyp, verstellt
werden. Die Steuerung erfolgt hydraulisch, elekrohydraulisch oder
elektrisch.
Schlagwetter
bergmännische Bezeichnung eines
explosionsfähigen Gas-Luft-Gemisches. Durch zahlreiche vorbeugende
Schutzmaßnahmen sind mögliche Zündmöglichkeiten
für eine Schlagwetterexplosion begrenzt. Bei den elektrischen
Einrichtungen sind im deutschen Steinkohlenbergbau nur schlagwettergeschützte
Geräte zugelassen. Darüberhinaus wird durch eine gezielte
Gasabsaugung und Wetterführung die Ansammlung dieser explosionsfähiger
Gemische verhindert. (siehe Grubengas)
Schüttdichte
gibt die Masse eines Kubikmeters aufgeschütten
Stoffes an. Maßeinheit ist Tonne pro Kubikmeter
Schwachgas
durch Vergasung fossiler Brennstoffe
mit Luft erzeugtes Gas mit einem oberen Heizwert von 3771 bis
7 123 kJ/m3 (900 bis 1.700 kcal/m3). Es besteht aus CO, H2, CO2
und einem beträchtlichen Anteil (45 bis 65%) von N2 und dient
zu Heizzwecken.
Schwefelgehalt
Energierohstoffe wie Rohöl, Erdgas
und Kohle enthalten Schwefelverbindungen, deren Gehalt durch Aufbereitungsmaßnahmen
vermindert werden kann. Bei Verbrennung wird ein Teil des Schwefels
in den Rückständen gebunden. Der andere Teil ist als
Schwefeldioxid in den Abgasen enthalten, die durch Rauchgasentschwefelung
gereinigt werden können.
Schwelkoks
fester Rückstand, der bei der Schwelung
von Kohle bei Temperaturen von etwa 450 bis 700 °C entsteht.
Schwelkoks wird entweder mit anderer Steinkohle gemischt oder
direkt in Feuerungen zur Wärmeerzeugung verbrannt.
Schwelung
Umwandlung bituminöser Substanzen
bei Temperaturen unter 700 °C und geringerer Luftzufuhr als
für die Verbrennung erforderlich ist. Dabei werden gasförmige
und flüssige Produkte wie Schwelgas, Schwelteer, Schwelöl
abgespalten. Als fester Rückstand verbleibt Schwelkoks. (siehe
Entgasung)
Sekundärenergieträger
Energieträger, die im Gegensatz
zu Primärenergieträgern vor ihrer Nutzung einer Umwandlung
unterworfen werden:- Koks - Briketts- Heizöle - Strom - Fernwärme
Seilfahrt
bergmännischer Ausdruck für
das Fördern von Personen im Schacht.
Senkmaschine
Lademaschine auf einem Raupenfahrwerk.
Die Maschine kann mit ihrer Schaufel die Sohle einer Strecke nacharbeiten
und einem Fördermittel zum Abtransport übergeben.
Sinterkohle
niedrigflüchtige Kohle mit Flüchtigen
Bestandteilen von weniger als 12 % und möglichst gleichmäßiger
Körnung zum Einsatz in Sinteranlagen. (siehe Sintern)
Sinterkoks
Koks mit einer Körnung von 10/6
bis 0 mm zur Verwendung in Sinteranlagen. (siehe Sintern)
Sintern
Behandlung von feinkörnigen oder
pulverigen Stoffen, die unter Hitzeeinwirkung durch Verbrennung
beigemischter Energieträger (Sinterkohle, Sinterkoks) oberflächlich
aufschmelzen und zusammenbacken. Ein typischer Sintervorgang ist
das Stückigmachen von Feinerzen mit Ausgangskörnungen
von unter 8 mm.
Sohle
1. alle in einem etwa gleichen Niveau
aufgefahrenen Grubenbaue (Stockwerke eines Bergwerks unter Tage).
2. Teil des Hohlraums (Strecke, Streb)
auf dem man steht.
Solarheizung
Raumheizung, bei der die Wärmeenergie
der Sonnenstrahlen genutzt wird.
Solarzellen
Halbleiterelemente mit dem die Strahlungsenergie
der Sonne direkt in elektrische Energie umgewandelt wird. Die
Umwandlung erfolgt auf photoelektrischem Wege durch Freisetzen
von Elektronen im Innern eines Stoffes, wie Silizium, Galliumarsenid
oder Kadmiumtellurid. Werden Halbleiterkristalle von Lichtquanten
bestrahlt, so werden freie Ladungsträger erzeugt. Wird der
Halbleiter mit einem äußeren Widerstand belastet, so
bildet sich ein Spannungsabfall, der zu einem Stromfluß
führt. Der Wirkungsgrad von Siliziumzellen beträgt heute
im Mittel ca. 11 - 16 %.
Sonnenenergie
Energiegewinnung durch Sonnenstrahlen.
Die Strahlungsenergie pro Flächeneinheit senkrecht zur Verbindungslinie
Sonne-Erde beträgt außerhalb der Erdatmosphäre
1395 W/m² (Solarkonstante). Durch Reflexion bzw. Absorption
geht ein großer Teil in der Atmosphäre verloren, so
daß am Äquator die durchschnittliche Leistungsdichte
etwa 320 W/m² beträgt. Für die Bundesrepublik Deutschland
reduziert sich die Leistungsdichte auf nur noch 114 W/m²,
Sonnenkollektor
siehe Solarheizung
Sonnenkraftwerk
Kraftwerk zur Erzeugung elektrischer
Energie unter Nutzung der Sonnenstrahlung (Sonnenenergie).Direkte
Stromerzeugung:Mittels photoelektrischer Zellen wird direkt elektrische
Energie erzeugt. Aufgrund der niedrigen Wirkungsgrade und der
geringen Strahlungsenergie von durchschnittlich 114 W/m²
in der Bundesrepublik Deutschland würde für ein 1.000
MW Kraftwerk eine Kollektorenfläche von ca. 29 km² erforderlich.Indirekte
StromerzeugungUmwandlung der Strahlungsenergie in Wärme hoher
Temperatur durch Bündelung der Strahlen mittels Spiegel auf
wärmeaufnehmenden Oberflächen. Der erzeugte Dampf wird
konventionell in einer Dampfturbine entspannt. Der Gesamtwirkungsgrad
eines solchen Kraftwerks liegt nach derzeitigem Entwicklungsstand
bei etwa 30%.
Spannung
elektrische, Produkt von Widerstand
und Stromstärke (U = R * I), gemessen in Volt. Im Versorgungsnetz
des Bundesgebietes wird zwischen folgenden Spannungsstufen unterschieden:
Niederspannung mit 220 bis 380 kV, Mittelspannung mit 1 bis 50
kV, Hochspannung mit 50 bis 150 kV sowie Höchstspannung über
150 kV. Die Übertragungsspannung ist umso höher, je
größer die zu übertragende Leistung und die zu
überbrückende Entfernung ist. Spannungen werden mit
Hilfe von Transformatoren umgewandelt.
Stadtgas
ursprünglich nur Gas, das für
die Versorgung einer Stadt in einem meist kommunalen Gaswerk (Gaskokerei)
erzeugt wurde. Als die Versorgung über größere
Entfernungen mit Ferngas aufgenommen wurde, wandelte sich die
Definition. Im Gegensatz zum höher kalorigen Ferngas wird
heute Gas dann als Stadtgas bezeichnet, wenn es einen Brennwert
von weniger als 19 274 kJ/m3 (4 600 kcal/m3) besitzt.
Starkgas
Bezeichnung für Koksofengas, das
mit 16700 bis 20 000 kJ/m³ (3.986 bis 4.773 kcal/m³)
einen höheren Brennwert als Schwachgas hat. Starkgas wird
als Unterfeuerungsgas im Koksofen oder als Stadtgas verwendet.
Steag AG
Steinkohlen-Elektrizitäts AG, Essen.
Stempel
Grubenstempel: Stützelement für
das Hangende. Heute zum überwiegenden Teil in Verbindung
mit dem Schildausbau als Hydraulikstempel eingesetzt.Untere Teil
des stählernen Ausbaus in Strecken.
Steinkohle
Kohle mit hohem Kohlenstoffgehalt (Inkohlungsgrad).
Steinkohle findet Verwendung als Energieträger, Reduktionsmittel
und chemischer Rohstoff.
Steinkohlenarten
Unterteilung nach Gehalt an Flüchtigen
Bestandteilen, bezogen auf die wasser- und aschefreie Kohle. Es
wird in folgende Arten unterschieden (siehe Tabelle).
Steinkohleneinheit
(SKE)
dient der Umrechnung von Energieträgern
auf eine vergleichbare Einheit. 1 kg SKE ist gleich 7 000 kcal
bzw. 29 300 kJ, dem mittleren Heizwert eines Kilogramms Steinkohle.
1 kg Öl hat durchschnittlich einen Heizwert von 1,4 kg SKE.
Steinkohlenkoks
fester Rückstand bei der Verkokung
von Steinkohle.
Steinkohlenkraftwerk
mit Steinkohle betriebenes Wärmekraftwerk.
Die in der Bundesrepublik Deutschland betriebenen Steinkohlenkraftwerke
werden in der Regel im Mittellastbereich eingesetzt. (siehe Lastbereiche)
Stollen
Grubenbau, der in hügeligem Gelände
von der Tagesoberfläche waagerecht oder leicht ansteigend
in die Lagerstätte führt.
Streb
langer, schmaler Gewinnungsraum. Auf
der Längsseite ist er einerseits vom Flöz und anderseits
vom Bruchfeld (Alter Mann) begrenzt. Ein Streb bewegt sich quer
zu seiner Längsrichtung in die Lagerstätte. Die Streblänge
wird begrenzt durch zwei zueinander paralell verlaufenden Abbaustrecken.
Über die gesamte Länge hält der Schildausbau den
Hohlraum offen. Die Höhe eines Strebes entspricht der des
Flözes.
Strebbau
langfrontartiges Abbauverfahren vornehmlich
in Flözlagerstätten wie zum Beispiel im Steinkohlenbergbau.
(siehe Streb)
Strecke
Hohlraum im Gebirge mit regelmäßigem
gleichbleibendem Querschnitt. Das freigelegte Gebirge wird durch
den Streckenausbau gestützt. Eingesetzt werden Stahlprofil-
(starr oder nachgiebig), Stahlbeton- oder Ankerausbau. Unter geologisch
schwierigen Verhältnissen ist eine Kombination möglich.
Streckenvortriebsmaschine
zum Herstellen (Auffahren) von Hohlräumen
eingesetzte Maschine. Es wird unterschieden in Teilschnitt- und
Vollschnittmaschinen.
Stromversorgung
Bereitstellung an elektrischer Energie
zur Deckung des Stromverbrauches. Der Verbrauch an elektrischer
Energie steigt weltweit stärker als der Primärenergieverbrauch
und das Wirtschaftswachstum. Vom Stromverbrauch in der Bundesrepublik
Deutschland (außerhalb des Eigenverbrauchs der Energiegewinnung,
nach Abzug von Leitungsverlusten) entfallen zur Zeit auf die Industrie
rund 49 %, auf Haushalte und Kleinverbraucher rund 48 % und auf
den Verkehrssektor rund 3 %. Im Jahr 1960 machte der Anteil der
Industrie noch mehr als 60 %, dagegen der Anteil der Haushalte
und Kleinverbraucher weniger als 30 % aus. Das Wachstum des Strombedarfs
ist somit durch den Bedarf der Haushalte entscheidend geprägt
worden. Die Stromerzeugung erfolgte 1994 zu
29 % aus Kernenergie
28 % aus Braunkohle
27 % aus Steinkohle
7 % aus Erdgas
2 % aus Heizöl
8 % aus Wasserkraft und sonstige. Der
Stromverbrauch betrug 528,8 Twh.
Synthesegas
Gasgemsich aus Kohlenmonoxid und Wasserstoff,
das in der chemischen Industrie als Rohstoff zur Herstellung von
Ammoniak oder Methanol verwendet wird. Der Brennwert von Synthesegas
liegt bei etwa 12 500 kJ/m³.
Synthetisches Erdgas (SNG)
aus Kohle oder Erdöl erzeugtes
Gas mit nahezu den gleichen Eigenschaften wie natürliches
Erdgas. Wegen der knapper werdenden Reserven an Erdgas sind mehrere
Verfahren zur Erzeugung von SNG entwickelt, um Erdgas substituieren
zu können.